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Archive for Mai 2013

In den kleinen Städten

Havelberg 2005. Ein Mann, ein Schild, ein Laden. © Christian Brachwitz

Havelberg 2005. Ein Mann, ein Schild, ein Laden.
© Christian Brachwitz

Scheint so, dass die kleinen Städte leerer werden (vom flachen Lande ganz zu schweigen). Scheint so, dass sie sich dort unheimliche Mühe geben, wenn sie zum Beispiel ein Schild schreiben, um ihren Laden in Schwung zu bringen und ein gutes Geschäft zu machen mit Futtermitteln für Kaninchen, Tauben und Havelberger. Ich wollte immer mal eine Geschichte erzählen über einen Mann, dem jedesmal unwillkürlich die Tränen kommen, wenn er einen Polizisten an der Schreibmaschine sitzen sieht oder jetzt eben an der Tastatur eines Computers, denn man weiß, ein Polizist hat es immer sehr schwer mit der Schriftsprache, aber die Polizisten geben nicht auf und versuchen es immer wieder, und deshalb weint dieser Mann eben vor Rührung, wenn er einen Polizisten an der Tastatur sieht. Ich weiß noch, einmal war ich mit Kurt Demmler in Leipzig auf dem Polizeirevier, weil ihm eine teure Konzertgitarre geklaut worden war. Wie schimpft sich das Ding?, fragte der diensthabende Polizist. Konzertgitarre, antwortete Demmler beleidigt. Es dauerte zwei Stunden, dann konnte er das Protokoll unterschreiben. Das wird nie was, sagte er draußen, völlig unverständlich und voller Fehler. Und einmal war ich auch mit meiner Kollegin Jutta Voigt auf dem Revier in Berlin. Man hatte ihr im Büro die Handtasche geklaut. Mit Geld und allem drum und dran. Auch hier in der Immanuelkirchstraße schlug der Polizist tapfer in die Tasten. Jutta las das Protokoll, errötete und sagte: Oh, das haben Sie aber sehr schön gemacht. Ich glaube, da konnte nun der Polizist die Tränen kaum noch zurückhalten. Okay, das Protokoll war nicht perfekt, aber es war einfach niedlich. Zum Beispiel hatte der Polizist statt Schminktäschchen immer Schminktäschen getippt. Das hat Frau Voigt damals sehr berührt. Es half ihr auch ein wenig über den Verlust hinweg. Die Polizei dein Freund und Helfer. Ich weiß auch nicht, wieso ich angesichts dieses Bildes aus Havelberg diese Geschichten erzähle. Vielleicht hat ein Polizist das Schild gemalt. Das könnte schon sein.

Was war das überhaupt für einer, Paustowskij

In einem anderen Land

In einem anderen Land

Ich erinnere mich, dass Konstantin Paustowskij der erste sowjet-russische Dichter war, von dem man bei uns schwärmte. Es gab das Buch „Die goldene Rose”, und davon sprach man in höchsten Flötentönen. Viel später sah und kaufte ich das Buch, habe es aber nicht gelesen, es war im Dietz Verlag erschienen und auf dem Umschlag waren unter einer verschnörkelten Schreibschrift tatsächlich eine goldene Rose und ein Federhalter mit einer goldenen Feder abgebildet. Dieser Umschlag hielt mich davon ab, das Buch zu lesen, ich war so und bin wahrscheinlich immer noch so. Dann, 1985, erschien im Verlag Volk und Welt das erste Paperback der Reihe ad libitum Sammlung Zerstreuung, ein Journal der Weltliteratur, der erste Beitrag war ein Text von Daniil Granin, er schrieb über Paustowskijs „Europäisches Tagebuch”, das er in der Zeitschrift „Smena” entdeckt hatte. Paustowskij schrieb darin über eine Kreuzfahrt, an der auch Granin teilgenommen hatte, sie lag 25 Jahre zurück. Unter den mitreisenden Dichtern war Pautsowskij der Alte, der Arrivierte, auch der Eigenbrötler, ein „kleiner, zerfurchter Mann”. Granin und seine Generationsgefährten achteten ihn, aber sie taten es auf eine etwas hochmütige Weise, die Schriftsteller der neuen Zeit waren sie, harte Realisten, während sie Paustowskij für altmodisch hielten, seine Prosa für romantisch, sentimental, allzu wortreich. Sie registrierten Paustowskijs Unbeweglichkeit. Während der unter dem Sonnenschirm eines Straßencafés in Athen hockte, rasten die anderen mit ihren Fotoapparaten durch die mythische Stadt, das Zentrum, die Geschäftsstraßen, die Villenviertel, die Boulevards. „Ich besichtigte alles, was auf dem Stadtplan mit einer Zahl gekennzeichnet war”, schreibt Granin. Für Paustowskij in seinem Café empfand er nur Mitleid. Später erzählte Paustowskij, was er, festgenagelt auf seinem Kaffeehausstuhl, gesehen hatte. Das Liebespaar am Nebentisch (ein Chinese und eine Mulattin), Dominikanermönche, eine Prügelei zwischen Straßenkids und einem Schwammverkäufer … „Seine Geschichten fanden kein Ende”, wundert sich Granin. „Dieses Erlebnis vermittelte mir eine durchaus nicht primitive Weisheit: dass man sehr vieles von einem einzigen Standort aus erleben kann. Eine Reise ist nicht gleichwertig mit Kilometerfresserei. Wir glauben, mehr zu erfahren, wenn wir in Bewegung sind, aber man kann auch allerhand von einem fremden Land erkennen, indem man ein paar Stunden in einem Straßencafé sitzt.”

Paustowskij offenbarte einen Stolz, den Granin bewunderte. Die „Iswestija” hatte sein Buch „Ferne Jahre” verrissen. Paustowskij schrieb eine Entgegnung. Sie wurde nicht gedruckt. Später rief der Chefredakteur an und bedauerte. Der Artikel war von falschen Tatsachen ausgegangen. „Sie beleidigen mich öffentlich und entschuldigen sich privat”, erwiderte Paustowskij. „Ich nehme Ihre Entschuldigung nicht an.” In einer Hitliste genialer Antworten könnte diese weit vorne stehen.

Die Problematik seiner Art zu schreiben war Paustowskij schon in jungen Jahren bewusst. „Damals warf ich malerische, niemanden interessierende Studien aufs Papier, denen eine konsequente Durchführung noch fehlte, aber sie waren schon mit leichter Hand geschrieben und voller Phantasie … Aber echte Phantasie verlangt in der Darstellung Schärfe und klare Umrisse. Doch das gelang mir selten, die Bilder blieben verschwommen, und ich mühte mich auch gar nicht, Phantasie und Wirklichkeit in Einklang zu bringen, und ich vergaß das rauhe Leben … Ich versuchte verbissen, mich von dieser nebelhaften und blumigen Schreibweise zu befreien, aber es gelang mir nicht immer.” („Der Beginn eines verschwundenen Zeitalters”, Die Andere Bibliothek)

Dieser Tage

Wat machen die da oben? Kann mir ooch egal sein.

Wat machen die da oben? Kann mir ooch egal sein.

Eugen war im Kino. Nachmittag um drei. Hoffte, dass es leer sein würde, waren aber lauter Rentner da, im Kino International.  Rentner, die ungeniert schwatzten, teilweise in sächsischer Mundart. Eugen setzte sich einmal um, aber dann kam noch ein verspätetes Rentnerpaar in seine Nähe, das besonders blöde Bemerkungen von sich gab. Am schlimmsten waren die Werbespots vorab und die Trailer kommender Blockbuster in ungeheuren Lautstärken und wirbelnden Schnitten. Eugen versuchte, sich irgendwie abzuschotten, was nicht gelingen konnte. Der Film „Oh Boy” gefiel ihm gut. Solche Filme hätte er auch geschrieben, wenn man ihn gelassen und nicht immer etwas Altmodisches in seinen Geschichten gewittert hätte.

Die Zeitung, in der ich die Toten kenne – das ist die Berliner Zeitung. In der FAZ sagen mir die Annoncen nichts.

Ohne mich

Ohne mich. Nicht mal minutenweise.

Bahnhof Ostkreuz. Alle Nutzer sind verwirrt. Treppe rauf, Treppe runter. Wo fährt was, wenn überhaupt noch was fährt. Ein kleiner Greis lauscht der Ansage und zetert: „Was soll ich in Mahlsdorf. Ich will nach Erkner!”  Nur ein Trinker behält die Ruhe und sagt vergnügt ins Handy: „Der ganze Bahnhof ist tot bis auf ein Gleis.”

Ich sehe jeden Tag auf der Straße, dass die Friseure sich für ihre niedrigen Stundenlöhne rächen. Sie erfinden irgendwelche Frisuren, die überhaupt nicht zu den Köpfen der Leute passen. Und die Leute rennen dann rum, denken, sie haben eine moderne Frisur und sehen einfach scheußlich aus.

Der Regionalzug ist pünktlich und ziemlich voll, was auch am  Wochenend-Pendelverkehr der S-Bahn liegt. Neben mir singt plötzlich das, was wir früher unschuldig (in aller Unschuld) Neger nannten. Er sitzt direkt neben mir, zu ihm gehört eine Gruppe junger Deutscher, seine Stimme ist heiser und sanft und er singt soulig, keine einfachen Tonfolgen. Wir finden das erfreulich. Die jungen Weißen bitten einen der ihren, dass er den Farbigen bitten soll, was von Eric Clapton zu singen und weiter geht’s. Dann dreht er sich zu mir und sagt excuse me. Ich sage okay, very nice. Er ist überrascht. I love Germany. Ja, man kann hier im Zug singen und auf offene Ohren stoßen. Er fragt mich, woher ich komme, Deutscher bin, ja, hier, ich wohne in Berlin. Dass ich gut englisch spreche. Oh, nicht so gut, fehlt die Übung. Er kam nach Deutschland und dachte, dass hier jeder englisch spricht, aber nein, keiner. I wonder, sage ich, dachte ich eigentlich auch. Where do you come from? USA. Florida. Ich erzähle von meinen drei kurzen Amerika-Reisen. Oh, New Hampshire, so boring. Vielleicht, sage ich,  aber die Natur, die Landschaft. Ja, richtig. Er will meinen Namen wissen, sagt seinen, wir schütteln uns die Hände, dann müssen wir raus.

Da treten wir nicht rauf, auf keinen Fall.

Da treten wir nicht rauf, auf keinen Fall.

Nach dem langen Winter sitzt man jetzt draußen um jeden Preis. Trinkt Milchkaffee und isst Salat.

Eugen lädt mich zum Essen ein, er hat die Pizzeria Romantica ausgewählt, gleich in der Nähe, Liebknecht-Straße. Es ist noch ziemlich früh für den Mittagshunger. Entsprechend bestellen wir ein kleines Gericht, Spaghetti frutti di mare. Und Bier. Warum nicht an einem solchen Tag. Die Pizzeria füllt sich mit Leuten aus den Bürohäusern. Alle scheinen noch an ihre Karriere zu glauben. Sie klagen über die Berufung des neuen Geschäftsführers, der nach ihren Informationen eindeutig Stasi-Mann war. Diese Geschichte hört niemals auf.

Touristen stehen im Weg. Sind glücklich, wenn es ihnen gelingt, für die ganze Familie Currywurst, Pommes und Cola zu ordern. Staunen, dass das Essen gut aussieht und gar nicht teuer ist in der Hauptstadt, von der man ja so schlimme Sachen hört.

Der Sommer ist ausgebrochen. Was sie alles nicht anziehen bei diesem Wetter. Ich will diese ganzen Busen nicht sehen, auch nicht den Stolz der Frauen darauf, dass sie sie eben haben, die Waffen der Frauen. Werfe einen Blick ins Muji-Haus am Hackeschen Markt, der ich selber gerade ein Muiji-Hemd trage, das mir jetzt noch besser gefällt als damals, als ich es kaufte. Irgendwie ein guter Schnitt.

Wenn du jung bist und Tourist, musst du Haus Schwarzenberg sehen

Wenn du jung bist und Tourist, musst du Haus Schwarzenberg sehen

Traberweg. Zwei Verliebte, die ihre Verliebtheit der Welt mitteilen wollen. Sie verstecken sich voreinander, kichern, jagen sich, sind stolz auf ihre Knutschflecke.

Lärm aus fernen Gärten. Mein Verdacht bestätigt sich. Breitenreiter ist für einen Vormittag zurückgekehrt zu seinem Grundstück und rasiert den Rasen mit dem Aufsitzmäher. Und zwar rasiert er nicht streifenweise, sondern in Kreisen. Jagt also in immer enger werdenden Schleifen auf der relativ kleinen Rasenfläche herum und denkt dabei vermutlich an die Formel 1. Am Rand sitzt seine Mutter auf ihrem E-Mobil und schaut halb zu und halb nicht. Sie mag sich ihm nicht ganz zuwenden. Dicke Luft. Dann setzt sie ihr Mobil in Bewegung, am Rand, während der rasende Rennfahrer im Zentrum angekommen ist, aber immer weiter mäht, ich mähe, also bin ich, mähe und mache Lärm, für alle vernehmbar. Das Gefährt der Mutter schleicht am Rand nur so dahin. Das Europa der zwei Geschwindigkeiten – so kann man es auch auslegen.

Mein Gott, es kann doch nicht den ganzen Tag regnen! Tut es aber. Wochenende Regen. Montag Sonnenschein. Die Werktätigen wittern eine Verschwörung.

Familie Käfer ist im Urlaub. Da fühlt Schwager Heinz sich frei, sitzt mit dunkler Brille im Garten und genießt den Lebensabend. Einmal ist sein früh gealterter Sohn zu Besuch. Sie spielen den ganzen Tag Schach, und Heinz sagt bei vielen Zügen: Merk dir das. Musste dir merken. Als er es hundert Mal gesagt hat, nehme ich Ohrstöpsel.

Richy oder Die Aura der Ruhe

Richy Müller wirkt als Kommissar Lannert wie ein Zauberzwerg. Der Mann, der weiß, dass er das Schlimmste in seinem Leben hinter sich hat und in dessen Erscheinung die Ruhe eines Menschen zur Aura wird. So gelingt es ihm, seinen Kollegen Bootz, der von seiner Frau verlassen wird, mit gekonntem Schulterklopfen und beziehungsphilosophischen Einlassungen in die Spur zurückzubringen, auch wenn Bootz noch mal den beleidigten Helden spielen muss und im O-beinigen Cowboygang das Grundstück des Nebenbuhlers betritt. Lannert und Bootz funktieren als Team ziemlich gut. Bootz und seine Frau Julia nicht. Die ist der Ehe mit einem Polypen nicht gewachsen.

Der Clou des Tatorts aus Stuttgart sollte der Pakt mit dem Teufel sein. Kann man sich mit einem Verbrecher einlassen, wenn das hilft, ein Kapitalverbrechen zu verhindern? Kann man ihm vertrauen? Die Antwort muss zwiespältig ausfallen. Zwiespältig auch, wie der flämische Schauspieler Filip Peeters den Edelganoven Viktor de Man spielt. Offensichtlich glauben die Flamen, sie könnten ein besonders lässiges Deutsch sprechen. Können sie auch. Man versteht sie bloß nicht.

Und noch eine Frage. Kann es sein, dass Drehbuchautoren bestimmte Rollen oder Schauspieler derart verabscheuen, dass sie ihnen nur blöde Sätze in den Mund legen? So muss die Staatsanwältin Alvarez allenthalben sagen: „Immerhin ermitteln wir jetzt auf Augenhöhe.” „Ich verlass mich auf Sie.” „Oah.” „Sie müssen ja neun Leben haben.” Das könnt Ihr besser, Jugendfreunde!

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Die Wunden fest geschlossen

Als hätte man’s gewusst

Als hätte man’s gewusst

Das Erwartete trat nicht ein. Das Erwartete wäre gewesen, dass die Münchner Bayern den – nach dem Wegkauf von Mario Götze und den Gerüchten um Robert Lewandowski, Ilkay Gündogan und Mats Hummels – verunsicherten BVB an die Wand spielen und etwa 5:2 siegen, wie der BVB gegen den FC Bayern im letzten DFB-Pokalfinale. Stattdessen jagten die Dortmunder den Bayern gnadenlos den Ball ab, dominierten das Spiel, kamen zu Chancen – 25 Minuten lang. Grandioses Spiel – kein Tor. Da lag vielleicht schon der Grund für die knappe Niederlage. Die Bayern, eher hilflos in ihre Hälfte gedrängt, mussten sich mehr und mehr  für unverwundbar halten. Wenn die Dortmunder bei diesem Ansturm zwei Tore gemacht hätte (oder wenigstens eines) hätte ihre Rechnung aufgehen können. Nun kamen die Bayern zu Chancen, und Roman Weidenfeller, der nie ein Länderspiel gemacht hat, hielt mindestens ebenso großartig wie auf der anderen Seite Manuel Neuer. Zweimal stand Robben frei vor ihm – einmal aus unerfindlich Gründen und einmal, weil Mats Hummels wieder mal ein Klops unterlief (ein unkontrollierbarer Ball tanzte auf ihm herum, fiel von seinem Rücken Robben vor die Füße).

Die Dortmunder haben gelernt, gegen Robben und Ribery zu verteidigen, sie taten das eindeutig besser als etwa Barcelona. Ribery wurde nervös und schlug Lewandowski ins Gesicht. Die rote Karte hätte ich allerdings auch nicht gegeben, weil der Pole vorher heftig geklammert hatte, ebenso wie auch Lewandowski später zu Recht kein Rot sah – wie sollte er sich denn aus der Umklammerung des ungestümen Boateng befreien, er musste ja irgendwie seinen Fuß aufsetzen.

Trotz allem wurde Robben zum entscheidenden Spieler des Matches. Eines der beiden Wusel- und Duseltore der Bayern schoss er selbst, das andere bereitete er vor. Und es war symptomatisch, dass er da nicht von seiner gewohnten rechten Seite kam, sondern einmal von links und einmal aus der Mitte. Er hat eine Art, sich körperlich in den Gegenspieler hineinzuarbeiten und an ihm vorbei, die irgendwann die Lücke schafft. Und wenn er nicht seinen gewohnte Zug von rechts außen die Mitte macht und mit links abzieht, dann ist er schwer auszurechnen (auch für sich selbst).

Die Dortmunder waren gute Verlierer. Mats Hummels hatte gewiss Recht, wenn er sagte, dass sie schließlich etwas müde waren. Da sind die Fehler unvermeidlich. Auf jeden Fall haben sie in diesem Spiel den 25-Punkte-Vorsprung der Bayern aus der Meisterschaft auf beeindruckende Weise weggespielt. Von einer Dominanz der Bayern war nichts zu sehen. Nirgends. Und haben sie wirklich die besseren Einzelspieler? Ist Neuer besser als Weidenfeller? Dante besser als Hummels? Schweinsteiger besser als Gündogan? Mandzukic besser als Lewandowski? Mit solchen Behauptungen soll man vorsichtig sein.

Vergessen wir den aufgeregten Unsinn, den Matthias Sammer in letzter Zeit ständig von sich gibt. Gratulieren wir den Bayern dazu, dass sie endlich ihre Wunden schließen konnten. Wir haben ein hochklassiges, intensives, dramtisches Spiel gesehen. Danke dafür. Und raten wir den Bayern, dass sie sich nicht allzu sehr in den Rekorden sonnen, die sie in dieser Saison angeblich aufgestellt haben. Im Fußball geht es um Tore und um Punkte, nicht um Rekorde. Rekorde im Fußball sind nur eine von als Sportredakteuren getarnten Statistikern erfundene Masche, die zu dem Spiel an sich nicht viel zu sagen wissen.

Dieser Blick aus welcher Welt

Der Kampfund unterm Stuhl. 2010 © Christian Brachwitz

Der Kampfhund unterm Stuhl. Das Zierfahrrad auf dem Pfeiler. 2010
© Christian Brachwitz

Heute, wo jeder eine Philosophie hat – jeder Lehrer, jede Firma, Politikberater, Kneipenwirt, Fußballtrainer aller Ebenen – hat offensichtlich auch jeder Pitbull eine Philosophie. Was sagt der Blick aus diesen Augen anderes …

Glory! Von dieser Woche an spielt Christian Brachwitz unter „Brachwitz weekly” mit seinen Fotos auf kopkastagebuch mit.

Kategorien:Brachwitz weekly

Trauer muss der Sieger tragen

„Sie standen an den Hängen und Pisten …” Die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung hat die Entwicklung eines Urinal für weibliche Fans in Auftrag gegeben zwecks Vermeidung von Geschlechterdiskriminierung

„SIE  STANDEN AN DEN HÄNGEN UND PISTEN …” Die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung hat die Entwicklung eines Urinals für weibliche Fans in Auftrag gegeben zwecks Vermeidung von Geschlechterdiskriminierung

Die Sportschau, vorletzte der Saison. Es geht um kaum noch etwas und bei dem, um das es noch geht, glaubt man schon zu wissen, wie es ausgehen wird. Aber der Fußballfan ist ein Bündel von Präferenzen und Ressentiments, die ihn ans Geschehen fesseln trotz dieser rekordträchtigen, überaus erfolgreichen, traurigen Saison.

Auch tags darauf ist keine Hitze mehr in der Schlacht, beim letzten Heimspiel des 1. FC Union gegen den MSV aus Duisburg. Auf einem Nebenplatz spielen zwei Frauenteams.  Der  Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt, sage ich. Früher konnten die Frauen nur geradeaus laufen und stießen dadurch oft frontal zusammen. Jetzt können sie auch Haken schlagen und Kurven laufen. Unser Boss, Union-Mitglied der ersten, letzten und jeder gegenwärtigen Stunde, staunt.

Einlass und Leibesvisitation ohne Probleme. Kein großes Gedränge. Unser Boss begibt sich an die Urinale, eine der neuesten und segenreichsten Errungenschaften des volksnahen Clubs, führt uns anschließend, geschickt sich durch die Reihen der Fans schlängelnd, auf gute Plätze fast auf Höhe der Mittellinie. Der Fußballnomade wirft einen scheelen Blick auf unser Umfeld. Argwöhnt, dass er mit seiner vornehmen Kleidung den Neid der rauchenden Fans erregt, die in der Regel auch mit einem saftigen Übergewicht ausgestattet sind. Schon deshalb müssen sie rauchen, sonst würden sie ja noch dicker. Hauptsache, sie bohren die Glut ihrer Lullen nicht in sein englisches Jackett, sei es aus Heimtücke, sei es aus Fahrlässigkeit.

Die lange Abschiedsapotheke für die scheidenden Spieler. Warum auch immer sie gehen oder gehen müssen: Schicksale, Formkrisen, Disziplinlosigkeiten, Alter, neue Chancen anderswo, Verletzungen. Trotz allem wird ein Jeglicher als Fußballgott gewürdigt. Im heiteren Auge manche Träne.

Auch ein Stolz von Union: neue Tribüne nur für Sitzenbleiber

Auch ein Stolz von Union: neue Tribüne nur für Sitzenbleiber

Im Union-Sturm zwei hüftsteife Recken mit ähnlicher Spielanlage. An der Seitenlinie ein clubeigenes Talent, das eine schwierige Saison hinter sich hat. Ein schöner 20-m-Schuss von Union, dann erarbeitet sich Duisburg langsam ein Chancenplus. Bessere Spielanlage, bessere Raumaufteilung …

… Es ging um nichts mehr, das sah man auch. Duisburg hatte mal mit dem Abstieg zu tun, das war vorbei, Union konnte sich Hoffnungen auf den Relegationsplatz machen, jetzt kaum noch vorstellbar. Trainer Neuhaus schien die Saison abgehakt zu haben, die Mannschaft befand sich in einem Zustand der Willenlosigkeit.

Im heutigen Fußball sind auch weniger begnadete Teams in der Lage, gut zu verteidigen. Man hat da seine Vierer- oder Dreier-Ketten, seine Doppelsechs und das Prinzip, dass die Defensive schon beim vorgeschobensten Spieler beginnt. So ist es am Strafraum mit der Herrlichkeit der angreifenden Mannschaft vorbei. Es kommt auf die sogenannten zweiten Bälle an. Die abgewehrten, abprallenden Schüsse und Flanken, bei wem landen sie? Wer reagiert am schnellsten? Das entscheidet oft ein Spiel. So machte Duisburg das 1:0. Das Gegentor brachte die Qualitäten von Union zum Vorschein. Leidenschaft, an den Seitenlinien nach vorn sprinten, immer wieder, die Bälle nach innen schlagen. So fiel das 1:1 aus einer unübersichtlichen Situation im Duisburger Strafraum, und nach einer eben solchen gab der Schiedsrichter einen Elfmeter für Union. Guter Schiedsrichter, sagte ich ironisch. Und unser Boss: Die Duisburger haben den Schiri gerade genug geärgert mit ihren Protesten nach einem Freistoß, und jetzt macht er das.

Das war’s dann. Die Fans blieben noch. Die Spieler applaudierten ihnen. Lohn der Treue. Der Stadionsprecher versprach Nähe, Autogramme und Gespräche. Zwei tragische Fans in unserem Rücken versuchten, das Geschehen zu bewerten: Wenigstens ein versöhnlicher Saisonabschluss. Ja, versöhnlich.

Das ist es. Wir sehen, wie wir gelernt haben,  uns mit dem größten Mist zufrieden zu geben. Die Merchandising-Shops wurden belagert. Traurige Fans, die ihr Geld für traurige Abzeichen ausgaben.

Am Ende kaufen sie sich Sticker

Am Ende kaufen sie sich Sticker

Sportschau, die letzte. Dritte und erste Liga. Hansa vermag es auch im letzten Heimspiel nicht, ein Tor zu schießen und sich für den „betriebenen Aufwand zu belohnen”. Die ewige Wiederkehr des Gleichen auch in der ersten Liga. Gladbach geht schnell 2:0 gegen die Bayern in Führung, um dann aufzuhören zu verteidigen und schließlich 3:4 zu verlieren. Dortmund macht gegen den Fast-Absteiger schnell das 1:0, vergisst dann aber, dass sie eben nur 1:0 und nicht 3:0 führen, um dann zwei Elfmeter und einen Platzverweis zu fressen (Weidenfeller). So haben sie viele, viele Punkte liegen lassen in dieser Saison und manche Mannschaft wieder aufgebaut.

Wohin geht der Fußball. Es gibt nur noch eine Möglichkeit, die Saison zu retten.  Wir wissen, wovon wir sprechen. Scheint keine schlechte Idee des Fußballgotts gewesen zu sein, Mario Götze einen Muskelfaserriss anzuhexen. Das „größte Talent des deutschen Fußballs” hätte leicht zur tragischen Figur werden können im Championsleague-Finale, zerrieben zwischen seinem alten und seinem neuen Team. Und es gibt eine Möglichkeit, sogar schon die nächste Saison zu retten. Besäße der DFB nur einen Funken Genialität, würde er Jupp Heynckes jetzt zum Bundestrainer machen. Jogi Löw könnte er seinem Freund Rainer Adrion an die Seite stellen als Co-Trainer der U 21 oder seine Länderspielreise in Amerika bis ins Unendliche verlängern. Wir müssen jetzt endlich was machen aus unserer goldenen Generation.

Wie weit kann Hybris gehen

Wenn der Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) einen Kopfschuss bekommt und in der Folge unter Amnesie leidet, ist die Bibi Fellner (Adele Neuhauser) derart gefordert, dass sie (oder der Autor des Wiener Tatorts) ganz ihre Alkoholprobleme vergisst. Die ewige Verdrossenheit hat den Inspektor Eisner schon hinlänglich determiniert, nun kommt noch der Gedächtnisverlust hinzu, die Narbe, das Fragment des Geschosses, das noch nicht aus dem Schädel entfernt werden kann und, am schlimmsten von allem, die Ermittlungen im Kärntner Bad Eisenhappel, wo man die Wiener hasst wie die Pest, und die Wiener verunglimpfen zum Ausgleich die Leute vom Land: das Dumpfe, Harmonisierende, ja, sagen wir es doch: Faschistoide, bis die Bibi ihren desolaten Chef ermahnen muss: Moritz, es ist nicht alles braun, was singt. Am Ende zeigt sich, dass die Landeier zum großen Verbrechen nicht fähig sind. Sie waren nur Mitläufer und sind Vertuscher. Am Ende haben wir es zu unserem Unglück mit dem Prototyp des sympathischen Mörders zu tun, der überzeugt ist, dass er Opfer bringt für die Menschen, wenn er einen Menschen umbringt oder auch zwei, wenn es sich so ergibt, einer, der sich selbst auch zum Opfer macht. Maja, sagt er, hat meine Entscheidung verstanden. Meine Entscheidung, sie umzubringen. Wie weit kann Hybris gehen.

Der Star hinter den Styles

Man ist Patriot, kein Chauvinist, schlechtes Abschneiden deutscher Wettbewerber kann schmerzen oder auch nicht, aber die peinlichen 18 Punkte für die Pop-Reckin Natalie Horler und Cascada beim European Song Contest sind allzu kläglich. Oder ein Abbild der Untiefen europäischer Demokratie. So schlecht war der Song nicht, hatte drive, war auch nicht allzu simpel, aber vielleicht hatte Cascada genau das gebracht, was man von Deutschland erwartete, Dominanz, Selbstgefälligkeit, Unbeirrbarkeit, und damit kann man zur Zeit nicht gut ankommen. Überschäumendes Triumphgeheul einer Herrenmenschin, die herausschreit, wie happy man hierzulande ist, während wir vermeintlich dazu beigetragen haben, dass es den anderen schlecht geht. So erklär ich mir diesen grandiosen Misserfolg mit einem Platz im letzten Drittel des Feldes. Wäre besser gewesen, wenn wir etwas undeutscher dahergekommen wären, aber wir, beziehungsweise die, die sich dafür interessieren, haben – deutsche Demokratie – eben so abgestimmt. Schon damals, nach dem deutschen Ausscheid, war klar: Der Sieger wird leiden müssen.

Und er ist ja, der ESC, früher Grand Prix, nur ein großes Spiel des großen Geldes und des kleinkarierten Geistes. Kaum nachvollziehbar, bei welchem Show-Act sich die Stimmen sammeln und bei welchem sie sich verweigern. Nachbarschaften spielen des Öfteren eine bemerkenswert positive Rolle, bei uns Germans merkwürdigerweise eben nicht. Dieses Jahr konnten wir, wenn wir wollten, beobachten, dass der Star hinter Styles, Choreographien, Inszenierungen, Raumauflösungen als Mensch verschwindet und zum technischen Objekt erstarrt, wie sehr er auch tanzt oder zappelt. Der Ungar Alex Márta war ein Gegenbeispiel, die Niederländerin Anouk, der Malteser Gianluca Bezzina waren als fühlende und zweifelnde Menschen erkennbar, die Griechen hatten eine grandiose, heitere, selbstironische Nummer, der rumänisch-dämonische Countertenor war nicht von schlechten Eltern, sogar Emmelie de Forest, die Siegerin aus Dänemark, von einer Trommlergarde unterstützt, kam einem menschlich ein Stück nahe, die Ukrainerin Zlata Ognewitsch wurde von einem Jura studierenden Riesen (2,34 m) auf die Bühne getragen und konnte mit ihrem linken Arm, der einer Schlange glich, Eindruck machen, und das Team aus Aserbaidshan überraschte mit einer ausgeklügelten, puristischen Inszenierung auf engem Raum. Immer gut, wenn die Inszenierung, die Effekte nicht sich selbst genügten, sondern eine Geschichte erzählten. Kann man daraus etwas lernen? Man wird es eher vergessen. Ein Jahr kann sehr lang sein.

Schlesingers Haus

„Ich rede nicht über eine beliebige Straße, ich rede über die Duncker.”

Am Sonnabend wurde in der Berliner Dunckerstraße eine Gedenktafel enthüllt, was selten oder nie vorkommt in der Duncker, einer unbedeutenden Street in einem unbedeutenden Teil des Prenzlauer Berg (falls es sowas geben kann). Auf dem Weg dahin sahen wir die blauen Schafe (was durchaus doppeldeutig zu verstehen wäre) vom Helmholtzplatz, die Tischtennisspieler in einer Häuserlücke, marodierende Politessen, aufschlussreiche Schilder, wir begegneten auch schon einigen Protagonisten der bevorstehenden Enthüllung, einem Verleger, einem Leierkastenmann und einer Witwe.

Dunckerstraße 4. Hier verbrachte Klaus Schlesinger Kindheit und Jugend. Das sagt nun eine Tafel aus weißem Porzellan. Es gäbe noch einige Tafeln, die von Schlesingers Leben erzählen könnten, denn er wohnte auch in der Brunnenstraße, in der Leipziger Straße, in der Potsdamer Straße, in der Jägerstraße, in der Torstraße und in einige anderen Berliner Straßen, die mir gerade nicht einfallen wollen. Wenn es überhaupt einen wirklichen Nachfahren des Berlin-Alexanderplatz-Döblin gibt, dann ist das Schlesinger. Er war im Zivilberuf zwar nicht Arzt wie Döblin, aber in seiner geteilten Wohnung in der Brunnenstraße befand sich eine Arztpraxis. Schlesinger war Chemielaborant, er schrieb eine Großreportage, die „Hotel oder Hospital” hieß, des weiteren lauter Bücher, die ihre zähen Helden haben neben der unverzichtbaren Hintergrundfigur: Berlin.

Nahebei: die blauen Schafe vom Helmholtzplatz

Nahebei: die blauen Schafe vom Helmholtzplatz

Ich zucke immer ein bisschen zusammen, wenn man nicht Schlesinger sagt, sondern Klaus. Denn Schlesinger war ein Charakter, der immer gefährlich werden konnte, er mochte keinen Stillstand, er wollte immer was bewegen, er konnte aggressiv und poelmisch sein, gewisse Schriftstellerkollegen sagten ihm eine gewisse Hysterie nach, was auch heißen sollte, man müsse das bei seinen Aktionen in Rechnung stellen.

Christoph Links, der Verleger und Redner, zeigt an diesem verhangenem Nachmittag, dass man Klaus sagen und Schlesinger trotzdem ernst nehmen kann. Der Mann, der die besten Berlin-Bücher nach Döblin schrieb, Bücher, die man wieder hoch schätzen wird, auch wenn  viele sie im Moment aus den Augen verloren haben, da bin ich mir ganz sicher. Ich wusste nicht, dass es so viele Berührungspunkte zwischen Schlesinger und Links gab, einmal, als seine Eltern verreisten, verbrachte der noch halbwüchsige Links drei Wochen bei Schlesinger, und der unterrrichtete Links über sein Berlin, die Kneipen, in denen sich einst die Kommunisten, und jene, in denen sich die Nazis trafen, und die Orte, wo sie sich trafen, um sich die Köpfe einzuschlagen. Er zeigte den Platz des weggebombten Hauses, wo heute die Tischtennisspieler spielen, und er erzählte die Legende der vorderen, der einzig wahren Dunckerstraße, und der hinteren, jener unbedeutenden Dunckerstraße der Zugereisten. Zwei Welten. Wie Schlesinger meistens in zwei Welten lebte und in Szenen. In der Schmugglerszene, der Szene aufbegehrender Literaten, der Hausbesetzerszene.

Ooch Szenetypen ausser Duncker

Ooch Szenetypen ausser Duncker

Wir standen da, bei Kaffee und Kuchen, bei Rot- und Weißwein („Jean Paul”), und Klaus Schlesinger, gestorben 2001, hatte uns abermals die Zungen gelöst. Stolze Kindergartenmütter, Retterinnen der Hauptstadt, der Bundesrepublik und der Welt, wie man weiß, fuhren durch uns hindurch. Wir konnten nicht aufhören von Berlin zu reden, dem östlichen, westlichen und dem geeinten, und wenn jemand nicht viel über Schlesinger wusste und fragte, mit welchem Buch er anfangen solle, sagten wir: Auf alle Fälle „Alte Filme”, das mochte er selbst wohl am meisten, dann natürlich „Berliner Traum” und „Die Seele der Männer”, wo er eine unvollendete Nachkriegsjugend in Berlin beschreibt: seine. Die er auch zu der unseren macht. Was Schlesinger über den Lehrling Brehm sagte, sagte er gleichzeitig über Berlin. Ich gestatte mir, mich selbst zu zitieren aus einem Text über Schlesingers nachgleassenes, fragmentarisches Buch:

„Man ist schon in Männergespräche involviert und kann mitreden, wenn es darum geht, wie sich ein Mann (wiewohl noch unschuldig, aber das bleibt geheim) vor Geschlechtskrankheiten schützt. Man versucht unauffällig Einblicke in Ausschnitte zu bekommen. Die rote Ilona, die angeblich besonders heftig nach Maiglöckchenparfüm riecht, wenn sie ihre Tage hat. Betriebsfeste, drängende Unterleiber, Pärchen, die mit roten Köpfen den Saal verlassen. Man fährt mit der Linie 40 zum Fußballspiel und wird um seine Brieftasche erleichtert, in der sich 120 Ost- und 5 Westmark befinden, aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert. Berlin, eine Stadt, die sich aufrappelt. Eine Stadt, die aus zwei Teilen besteht, aus Boxern, Billardspielern, Ladenbesitzerinnen, Gewerkschaftsvertrauensmännern, Abenteurern. Der Mensch existiert gleichzeitig in zwei gesellschaftlichen System und findet das normal. Alle erwarten noch oder wieder etwas vom Leben. Arbeit, Liebe, Vergnügen und steigende Löhne.”

Feierlicher Moment, gelassen interpretiert

Feierlicher Moment, gelassen interpretiert