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Archive for Mai 2021

Zwischen Aufstieg, Abstieg und ESC

„… und es ward Licht.” Berlin Oberschöneweide
© FJK

Hansa. Ein Schritt vor der 2. Liga. Heute gegen den befreit aufspielen könnenden Absteiger aus Lübeck. Tatsächlich mussten wir armen Hansa-Rostock-Schweine bis zur letzten Minute der Nachspielzeit zittern, ehe wir es geschafft hatten. Dabei war es vom Papier her doch nicht allzu schwer. Zwei Punkte Vorsprung vor Ingolstadt, die einen schweren Gegner hatten. Und wir spielen gegen einen Absteiger, der allerdings alles reinwerfen kann und dessen Spieler sich auf dem Markt zeigen wollten. Es geht um ihre Zukunft. Jobs im Fußballgeschäft. Und bei uns kamen die Pässe nicht an. Fast alle zweiten Bälle landeten beim Gegner, dem im Zweikampf meistens der Ball am Fuß kleben blieb. Und Benyamina, der in seinen Hansa-Jahren wahrlich nicht oft traf und eine langwierige Verletzung auskurieren musste, behauptet sich gegen drei Mann und schießt das 0:1. Danach wurde alles noch schlechter, bis auf einen gut herausgespielten Angriff, der den Elfmeter und das 1:1 brachte. Aufstieg. Und um die Absteiger aus Lübeck und auch um die aus Meppen tut’s mir leid. Das sind gute Teams.
Nach neun Jahren. Nie mehr dritte Liga. Die Spieler und Funktionäre sind überglücklich und aus dem Häuschen, wenn auch nicht alle. Markus Kolke, der Torwart, die Krake, der uns mit seinen Reaktionen etliche Punkte rettete, also ihn sehe ich nicht im Trubel. Wenn er nicht im Tor steht, trägt er eine große Brille und ist nachdenklich. Auch Piecke, Martin Pieckenhagen, früher Torwart, heute Sportvorstand, denkt an die 2. Liga und wie er das Team (mit wenig Geld) besser aufstellen kann. Ich erinnere mich, wie meine Frau nach einer Hansa-Pleite mal sagte: Mit Piecke wär das nicht passiert. Gut, dass wir ihn haben, wir armen Hansa-Rostock-Schweine. Wir sind nachdenklich wie Markus Kolke. Die Saison war ein Ritt auf der Rasierklinge.
Und abends noch der ESC. Wir sind erschöpft und schauen nur kurz mal rein. Da sind wir Lichtjahre von der Realität entfernt. Science fiction movie oder Gespensterbahn. Eine Leistungsschau der Bühnentechnik, sagt Spiegel online. Singe wild und leidenschaftlich. Von wütenden Tänzern umgeben. Orpheus suchen wir vergeblich. Unsere deutsche Formation mit einem gewissen Jendrik in der Mitte erkämpft mit drei Punkten den vorletzten Platz und wird von Peter Urban, 73, dem ARD-Moderator, sehr gelobt: Sie müssen sich keine Vorwürfe machen. Großartige Performance, alles reingelegt, was sie haben. Wahrscheinlich, und daran lag’s, konnten Jury und Publikum den Song nicht richtig einordnen, er passt in keine Schublade. Also sind wir der Zeit eher voraus? Was kann man zu dieser Art Humor sagen? Wir sollten ihn lieben.

Bauern, Bullen und Traktoren

Bei uns ist immer was los. Auch wenn nüscht los ist
© FJK

Es scheint wieder sowas wie eine Frühjahrsbestellung zu geben, denn die Bauern unter meinem Fenster im zehnten Stock sind weg. Die Bauern und ihre starken Traktoren. Monate lang haben sie hier am Alexanderplatz demonstriert; ich dachte für faire Preise, aber es ging wohl eigentlich um die Düngemittelverordnung. Den Bauern wird die Ernte vom Halm weggefressen, wenn sie sich nicht mit effektivem Dünger gegen die Insekten wehren dürfen. Ich bin runtergefahren aus dem 10. Stock, bin auf die Bauern zugegangen, habe das Gespräch gesucht: Was genau sie wollen und ob es die richtigen Mittel sind, wenn sie die Bürger mit dem Motorenlärm und dem Hupen, das klingt, als würden Elefanten trompeten, gegen sich aufbringen. Ein zottliger Landmann hat sich nur erkundigt, ob ich eins auf die Fresse will. Das ist ja keine Diskussionskultur. Vielleicht habe aber auch ich nicht die richtigen Worte gefunden. Polizei war in Größenordnungen immer vor Ort.
Kann sein, dass das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund stand. Die Bauern sind doch recht isoliert auf ihren Dörfern, schmoren im eigenen Saft, über den Winter bilden sie sich vielleicht weiter oder brüten vor sich hin; ihre Frauen sind launenhaft, aber hier hatten die Bauern Freunde und Leidensgenossen, hier waren sie ein Hauptstadt-Faktor, hier versicherte die Polizei sie ihrer Bedeutung, hier versorgten die Supermärkte sie mit belegten Brötchen und Heißgetränken, hier machten sie abends kontrollierte Feuerchen in speziellen Eisentonnen, hier legten sie gesundes Fleisch auf den Grill. Ich war selbst versucht, mir aus Solidarität mal ein Edeka-Brötchen geben zu lassen, aber mir hätten sie den Bauern vermutlich nicht geglaubt.
An Wochenenden stellten sich auch Jungbauern und Knechte mit ihren mächtigen Maschinen, also Motorrädern, ein. Auch diese oder jene Bauersfrau sah nach, ob ihr Bauer auch wirklich nur demonstrierte. Einmal habe ich 132 Traktoren gezählt, einmal war nur ein Traktor da, aber sechs Polizeiautos. Das Übergewicht der Bullen über die Bauern ließ mich an den im Lande waltenden Verhältnismäßigkeiten zweifeln.
Nun, wo März, April und Mai ins Land gezogen sind, haben die Bauern ihre Rösslein daheim wieder angespannt. Ob sie hier, an Alexanderplatz und Karl-Marx-Allee, etwas erreicht haben, wissen sie wahrscheinlich selber nicht. Aber es war nicht umsonst.

Schilder am Weg

Bei uns kann auch mal Schnee vom Dach rauschen. In Thüringen wird das schnell zur Lawine
© ADe

Vor Dachlawinen wurde schon gewarnt … , das weiß man, wenn man in Thüringen war, am Rennsteig und an der Werraquelle. Aus Schildern geht das hervor, auf Schildern kann man auch lesen, dass Goethe und Schiller hier und da ihren Fuß hingesetzt haben, wir wissen von der Schillerhöhe und sehen das bescheidene Haus, in das Goethe eingekehrt war, was der Gegend Glanz verleiht, auch wenn es manchmal wohl eher eine Vermutung ist. An einer Wegkreuzung kann man erfahren, dass alle Wege nicht nur nach Rom, sondern auch zum Klimawandel führen, was grünen Parteien die Existenzgrundlage entziehen könnte. Auf dem wohl bemerkenswertesten Schild verkauft jemand Unkraut: wegen der großen Nachfrage nur für Selbstpflücker. Falls jemand wissen möchte, wie thüringischer Humor geht: so in etwa. Bei uns, in Berlin, in der Kleingartensparte vor der Tür, erleben wir, wie sich der menschliche enttäuschte Kleingärtner artikuliert. Wer die technische Mittel hat, um individuelle Schilder herzustellen, der lässt auch in seine Seele blicken. Ja, es scheint ein psychologisches Statement zu sein: Ich habe euch alles gegeben. War immer für euch da. Aber als ich euch mal brauchte, fand sich niemand. Das war das Ende der Selbstlosigkeit.

Vor der Ziellinie

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Irgendwo ist immer Union                                                                                                                                 © FJK

Die Fußballer haben die Ziellinie der Saison fast erreicht. Einige Entscheidungen sind schon gefallen. Die Bayern sind Meister; das ist das maximal Unaufregende, das man sich vorstellen kann. Sie hatten ihre Schwächephasen, die Bayern, aber die konnten RB Leipzig und der BVB nicht nutzen, der BVB muss gar um die Champions League bangen; steht aber im Finale des Pokals, letztlich, weil der Zweitligist Holstein Kiel die Bayern aus dem Pokal geschossen hat; an dieses Spiel werde ich mich erinnern bis in alle Ewigkeit. Und noch bevor die Bayern Meister wurden, war Schalke abgestiegen. Da erlaube ich mir, daran zu erinnern, was schon im September 2020 in diesem Blog zu lesen war: „Ich habe den trüben Verdacht, dass ich weiß, wohin der Verein will. Schalkes Saisonziel ist, dem verhassten BVB so viele Punkte wie möglich zu klauen. Wenn sie abstiegen, aber den Dortmundern alle sechs Punkte abgenommen hätten, wären sie hochzufrieden. Und auch jetzt haben sie zwar hoch verloren, aber den Bayern ein 5-Tore-Plus gegenüber dem BVB verschafft, das brachte ihnen doch auch Genugtuung. Im Ernst: Diese tief sitzenden Feindschaften zwischen Vereinen sind Mist. Wir sehen ja, dass die Clubs dabei aus dem Auge verlieren, worum es eigentlich geht im Fußball.” Zum Abstieg kam als Deeplight, dass Schalke dem BVB keinen einzigen Punkt abgenommen hat, was den Dortmundern aber gar nichts nützte. Wieviel Trainer hat Schalke verbraucht? Ich glaube fünf.
Union Berlin, die Köpenicker, absolvierte das vermeintlich schwierige zweite Bundesligajahr, ohne je in Abstiegsgefahr zu geraten. Langsam wird mir der Club vor der Haustür unheimlich. Und wir armen Hansa-Rostock-Schweine? Haben zwei Spieltage vor Saisonschluss gute Chancen aufzusteigen. Wir sind gewarnt. Wenn wir das jetzt nicht packen, gehen wir als Loser oder bestenfalls als tragische Helden in die nächste Saison. Die letzten Gegner sind zwar Absteiger oder Abstiegskandidaten, aber das alte Wort gilt: In der 3. Liga kann jeder jeden schlagen. Hauptsache, es wird niemand aus der Gruppe der Skandalschiedsrichter angesetzt. Wir haben es gerade wieder gesehen: Die anderen machen die Fouls, wir kriegen die gelben Karten. Möglichst solche, die eine Sperre fürs nächste Spiel nach sich ziehen. Einmal hatte sich Herr Ittrich aus Hamburg verzählt: Die Karte, die er für Nico Neidhardt zückte, war dessen 6., also folgenlos. Danach war der Schiri so verwirrt, dass er anfing, die gelben Karten dem Gegner zu zeigen; auch wegen nichts.
Ein Fußballfan, der den Namen verdient, ist immer auch ein Verschwörungstheoretiker. Das ist schon in Ordnung so.

Die Schafe sind da

Der Künstler auf dem Dach
© FJK

Schafe und Menschen

Sonntag waren wir wieder im oder auf dem Biesenhorster Sand, dieses Mal mit Gästen, so dass wir auch ein bisschen den Guide spielen mussten. Das ging etwa so. Der Biesenhorster Sand liegt zwischen Biesdorf und Karlshorst, so entsteht das Koppelwort Biesenhorst. Man hätte die Sache auch von der anderen Seite her aufzäumen können, also Karlsdorfer Sand, aber so ist es schon okay. 23,7 ha groß, seit März diesen Jahres Naturschutzgebiet. Liegt im Warschau-Berliner Urstromtal. Die Trockenrasenflächen erlauben eine ungewöhnlich große Artenvielfalt.
In der vorangegangen Woche waren die Streetart-Künstler wieder aktiv gewesen. Nicht immer (oder eher selten) übertrifft das neue Kunstwerk das übermalte. Sogar auf dem Dach der alten Güterhalle machte sich ein Sprayer zu schaffen; wie war der da raufgekommen? Eine Leiter war nirgendwo zu sehen, und außerdem ist es heikel, sich auf dem Dach einer Industrieruine aufzuhalten; das kann ja nur fragil sein. Als wir näher kamen, sahen wir, dass da kein Sprayer saß, sondern ein Pärchen, das was anderes im Sinn hatte als Bilder. Immerhin: In der Halle lagen viel mehr Farb- als Bierbüchsen; der Hahn verscheucht die Finsternis (Frantisek Halas), die Kunst verdrängt die Partylust.
Es war einer der wenigen Sonnentage dieses unwirtlichen Frühlings, in dem man sich auf nichts verlassen kann, im Biesenhorster Sand jedoch auf den offenen Blick in eine sanft geformte Landschaft. Jeder Baum zählt hier als Einzelstück, entsprechend weit breitet er seine Äste aus. Wir trafen auf picknickende Familien und viele ausgeführte Hunde. Es soll hier unglaublich viele Insektenarten geben, auch Zauneidechsen, Brachpieper, Hauben- und Heidelerchen, Steinschmätzer, Bluthänflinge. Ein guter Guide wäre in der Lage, seinen Gästen etwas davon zu zeigen, aber soweit sind wir noch nicht. Aber die Beweidungssaison hat begonnen. 38 Schafe, Böcke und eine Thüringer Waldziege tragen durch Fraß und Tritt zum Erhalt des wertvollen Trockenrasens bei. Entgolten wird es ihnen eher nicht: Eine Frau stand am Zaun und rupfte einem viel zu lange nicht geschorenen Schaf die verfitzte Wolle aus. Das Tier wurde von Zecken geplagt. Gerade hatten wir in der Zeitung von einem Schaf gelesen, das so lange nicht geschoren worden war, dass es bewegungsunfähig geworden war. Dieses Schaf wurde aber von der Tochter der Tierfreundin gestreichelt. Verlassen konnte es sich nicht fühlen.

Abriss. Baugrube. Neubau

Der Abrisstourismus in unserer Straße
© FJK

Ich mache hier nur meinen Job (sagte der Bagger)

Zehn Meter von hier stirbt ein Haus. Nein, ein Haus stirbt nicht, ein Haus wird abgerissen, das macht ein Bagger, dann wird was Neues hingebaut. Die Baugrube erstreckt sich über das ganze Grundstück, da denkt man natürlich an Platonows Roman, aber das geht fehl, dieser Bau wird gelingen und ist auch keine Metapher für irgendwas. Es ist aber nicht so, dass das verschwundene Haus eine Ruine oder ein Trümmerhaufen gewesen wäre; es sah solide aus, die Fenster waren relativ neu, die Heizung modern, die Wände von außen isoliert. Als der Bagger unsentimental seine Arbeit tat, hat sich in unserer Straße ein regelrechter Abriss-Tourismus etabliert. Die Leute blieben stehen und sahen mit gemischten Gefühlen zu. Besonders Väter und Söhne. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, wieviel Leben mit so einem Haus untergeht. Man hörte, dass in dem Haus schon seit neunzig Jahren der Holzwurm arbeitete, nach einer anderen Version war seit fünfzig Jahren Schimmel im Gemäuer. Wir sind sentimental und finden den Abriss trotzdem bedauerlich. Man muss ja auch erst mal das Geld oder den Kredit haben, um das alles zu bezahlen. Darum machen wir uns jetzt weniger Sorgen. Oder auch gar keine.

In einer anderen Stadt

Von der Ambivalenz eines Urlaubs
© Christian Brachwitz

An diesem Bild fasziniert mich das Diffuse der Lage. Wir wissen nicht, wo wir sind, womöglich irgendwo in Frankreich, wo Charme und Esprit gerade ausverkauft sind. Die weißen Männer in ihren besten Jahren eint immerhin die Brille. Die einen schützt sie vor der (abwesenden) Sonne, die anderen vor Unklarheiten. Darüber hinaus kann man sich nicht vorstellen, dass die vier etwas miteinander zu tun haben könnten oder sich gar in ein Gespräch verwickeln würden. Jeder von ihnen weiß, dass der Aufenthalt in einer fremden Stadt anstrengend ist und dass man auf der Hut sein muss. Vor Taschendieben wurde schon gewarnt. Außerdem ist daran zu denken, dass, wieder daheim, von einem erwartet wird, man habe etwas zu erzählen. Der Mann mit der Kamera hat es da leichter. Er kann auf die Hilfe bewegter Bilder setzen. Im Rücken unserer vier Einzelkämpfer spielt sich das gemächliche Urlaubsleben ab. Jeder Mann hat eine Frau. Jede Frau, die keinen Mann hat, hat eine Freundin. Gerade fällt mir noch ein: Der Mann vorne rechts, der an den Gehhilfen (die er bald wieder beiseite legen kann), sieht aus wie der Professor aus „Mondsüchtig” von Norman Jewison. Und im Radio haben sie gemeldet, dass Olympia Dukakis gestorben ist, im Alter von 89 Jahren, die Rose Castorini aus eben diesem Film, für den sie den Oscar für die beste Nebenrolle erhielt. Man tut gut daran, wenn man sich diesen Film immer mal wieder ansieht.

Die zweite Impfung

Gibt es neben Taxi- auch Rollergutscheine?
© FJK

Die rätselhaften Berliner Verkehrsbetriebe hätten es doch um ein Haar geschafft, dass ich zu spät zu meiner zweiten Impfung erschienen wäre. Der Bahnhof Schöneweide war zugesperrt. Man musste einen Behelfseingang suchen. Die Gegend war richtig rotzig, die Assis fanden es gut und schlürften ihr Bier, und der Zugverkehr war witterungsbedingt eingeschränkt. Von was für einer Witterung reden wir da? Dennoch war der Zweitimpfling pünktlich. Der Andrang war dieses Mal nicht so groß wie beim ersten Mal, von den Taxis abgesehen, und die Currywurstbude war auch noch da. Der Greis vor mir war bereits zwei Mal geimpft, als Längsdenker war ihm aber zu Ohren gekommen, dass er mit einer dritten Impfung noch um ein Vielfaches geschützter sei, das heißt, er wollte sich nicht abweisen lassen. Gehen Sie nach Schwerin, war ich versucht zu sagen, dort erhalten die Impflinge die fünffache Dosis (wenn auch nur aus Versehen). Dieses Mal musste die Mitarbeiterin die aktualisierten Fragebogen selbst ausfüllen, die online verschickten Dokumente kamen erst an, als ich schon wieder zu Hause war. Die impfende Ärztin, Frau Dr. Z. war zu Scherzen aufgelegt, zunächst aber riss mir das Band von meiner FFP2-Maske, ich bekam sofort eine neue. Wie langweilig, sagte die Ärztin auf Grund nicht vorhandener Vorerkrankungen und Komplikationen nach der ersten Impfung; mit blutverdünnenden Medikamenten konnte ich auch nicht dienen. Keine Anspannung, locker lassen, und schon war ich wieder gestochen worden, nun ist der Mikrochip drinnen, sagte die Ärztin, ein bisschen Spaß muss sein. In vier Wochen könne Sie den Arm wieder bewegen. Ich nahm keinen Taxigutschein und keine Beobachtungsphase in Anspruch, überlegte kurz, ’ne Currywurst mit Fritten zu essen, verwarf das, konnte aber in der Martin-Hoffmann-Straße einem hilflosen alten Mann, der das Impfzentrum suchte, den entscheidenden Hinweis geben. Ein gutes Gefühl. Ich hätte mich ja auch gleich wieder anstellen können, um die dritte Impfung zu verlangen, aber das kommt bei mir nicht in die Tüte. Ich bin kein Nimmersatt. Bin ich nie gewesen.