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Posts Tagged ‘Arjen Robben’

Ende Legende

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Marokkos Fahnen bleiben, zumindest in Erinnerung

© ET

Bela Rethy hört auf.  Im gepflegten Qualitätszeitungs-Deutsch heißt das, dass er seine Abschiedsrunde vor der Rente dreht. Man wirft ihm noch einiges hinterher: Er befindet sich nie auf Ballhöhe. Er verwechselt Spieler usw. Klingt etwas hochnäsig und ungnädig. Ich habe keine Ahnung, ob es eine spezielle Ausbildung zum Fußballreporter gibt, es hört sich nicht so an. Wie ist man nicht seinerzeit über Heribert Faßbender hergezogen,. und wie gerne hat man den etwas abgedrehten Marcel Reif gelobt. Wir haben mal nachgesehen. Zwischen 2012 und 2014 haben wir Bela Rethy häufig auf unserem Blog erwähnt. Danach hatten wir uns an ihn gewöhnt, „nicht zuletzt, weil er von einigen seiner Reporterkollegen regelmäßig unterboten wird.“ Einige Zitate aus dieser Zeit:

Wenn man genau hinhört, stellt man fest, dass er punktuell über einen trockenen Humor verfügt. Bei einem Spiel experimentierte er sogar wiederholt mit dem Konjunktiv. Das hat er im folgenden Spiel zwar wieder unterlassen, anerkennen muss man es trotzdem, ich meine, er hat es freiwillig getan, niemand hat ihm befohlen, sich als „Statthalter des Möglichkeitssinns” (Sloterdijk) zu versuchen. Dieser Mann weiß sich in seinen späten Jahren noch zu steigern, wo andere längst in Selbstgefälligkeit erstarrt sind. / Der brave ZDF-Reporter Bela Rethy schreit, dass Boateng fällt, in der Hoffnung, dass der Schiedsrichter ihn hört und ein Offensivfoul pfeift, aber Messi hat Boateng nicht einmal berührt. / „Ein Gänsehautauftritt der deutschen Elf, aber auch Mitgefühl für die Brasilianer”, sagte der einfühlsame Bela Rethy, und dann warf er sich für den brasilianischen Stürmer Fred in die Bresche, der von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen wurde: „So ist das, wenn die Massen einen ausgucken.” Am liebsten hätte er wohl gesagt: der Mob. / Was Positives über Bela Rethy: „Da ist keiner. Er köpft dahin, wo er selber steht normalerweise“, sagt er über einen mexikanischen Stürmer. Mehr davon bitte. / „Ich lehne mich jetzt aus dem Fenster“, knödelt Bela Rethy, „der Ausgleich ist fällig.“ Und dann sagt Bela Rethy: „Applaus für Joachim Löw, der den zweiten Ball vom Spielfeld entfernt.” Ich fasse es nicht. Er sagt es ohne eine Spur von Ironie. Es soll heißen, das Lauterer Publikum bejubelt eine Heldentat des Bundestrainers. / Auch ZDF-Reporter Bela Rethy erkannte rasch, dass es ein leichtes Spiel sein würde und ließ in seiner Entspanntheit ganz gegen seine Art einige drollige Sätze vom Stapel. „Müller fummelt sich da irgendwie durch.” „Kasachstan gelang schon mal ein 2:2-Sieg gegen Serbien.” „Schweinsteiger wird da niedergerungen regelrecht.” (Er rang sich, glaube ich, selbst nieder.) Der beste Satz war aber dieser: „Die deutsche Mannschaft hat sich selbst eingeschläfert.” Das stimmte zum Glück nicht, besaß aber doch einen morbiden Charme. / Es lief dann so: Brasilien spielte die Fouls, Spanien kassierte die gelben Karten, und Bela Rethy vom ZDF forderte Rot. Es ist eine große Sehnsucht in ihm, die Akteure auf dem Platz in seiner gemütlichen Reporterkabine noch zu übertreffen, eine sehr sportliche, aber noch mehr absurde Haltung. Da er nun schon so lange dabei ist, der gute Bela, glaubte er immer, zu jeder halben Spielsituation eine ganze Theorie liefern zu können, was ihn unweigerlich zum Totalopportunisten macht. / Wer den FC Bayern nicht vollmundig feiert, kommt in den Knast, so hört sich das an. Ein wunderbares Bewährungsfeld für das ZDF-Team mit Bela Rethy an der Spitze. Dem fällt außer seinen Heldengesängen über Schweinsteiger, Kroos und vor allem Robben, der jetzt auch nach hinten, um Missverständnisse zu vermeiden: in der Defensive, arbeitet, nichts ein außer unablässigen Schiedsrichterbewertungen. Jede Entscheidung gegen die Bayern ist zweifelhaft bis grob fehlerhaft. Wie vorhersehbar und langweilig ist das doch. Und der gute Oli Kahn als Experte in seiner sachlichen, unoriginellen Art hat offensichtlich einen Schreck nach seiner Nationalmannschaftskritik bekommen und passt sich der Festtagsstimmung wieder an. / Die Stimme Bela Rethys knatterte über unseren Köpfen. Er hatte offenbar mit Reißzwecken gegurgelt und sich einen Stahlhelm von Hansi Flick ausgeborgt.

Bei manchem Detail weiß man nicht mehr, wie man darauf gekommen ist, etwa die Sache mit dem Stahlhelm. Was aber bleibt, ist, dass wir uns mit den Jahren an Bela Rethy gewöhnt haben und ihn gut ertrugen. Ich komme noch mal auf den Humor zurück, der immer mal wieder aufblitzte. Und was nachkommt, ist nicht besser. Klar, die haben auch die Chance, sich zu steigern. Ich will nur darauf hinweisen, dass die größte Gefahr darin besteht, dass sie besonders tiefgründig oder absichtlich witzig sein wollen. Ansonsten kommentieren sie so gut, wie das deutsche Team eben spielt. 

Atemmasken werden verteilt

Schon zehn nach zwölf, aber kein Problem
© FJK

Vorjahres-Collage Januar – Februar – März

Schwefelschwaden zogen durch die erste Nacht des neuen Jahrs. Es war nicht auszumachen, welcher Art das Vergnügen war, das die Akteure empfanden. Nicht alle, die auf der Festmeile sind, sind Idioten, aber alle Idioten sind auf der Festmeile. Die einsame Gestalt des Buchhändlers, ein introvertierter Einzelkämpfer verborgen in Parka und Kapuze. Ein Betrunkener verließ die Bahn, schwankte, gestikulierte mit ausgebreiteten Armen und sang Ein Freund, ein guter Freund. Die Kolumnistin sieht sich mal wieder auf Augenhöhe mit Bill Gates. Traumberuf: Rentner. Noch besser: Westrentner. Schießen im Nebel. Wer sich noch erinnern kann, wo die Scheiben stehen, gewinnt. Die besseren Kinder rufen Achtung, ein Jogger. Die dümmeren stehen einfach im Weg. Es gab Tee und Kuchen. Ein Schnaps war auch auf Nachfrage nicht im Hause. Was machen sie, wenn ein Notfall vorliegt! Mit André Schürrle kam das Unglück zum BVB. Es kostete 38 Millionen €. Schlaganfall. Der Notruf in der Chefetage. Ich beginne, mich für’s Fasten zu interessieren.

Sie musste aus einer angefangenen Flasche einen Schluck Wasser nehmen und lange im Mund behalten, durch die Zähne gleiten lassen und schließlich runterschlucken. Sie schloss die Augen, um nicht zu sehen, was die Heilerin tut. Es könnte sein, dass von jemandem in ihrer Familie schlechte Einflüsse ausgehen, sagte die Heilerin. Ein Reclam-Bändchen von Ilja Ehrenburg. Wahnsinn, sowas konnte man früher ohne Brille lesen. Es ist fast zu viel Harmonie unter uns, man kann beinah sagen Euphorie. Deutschlandradio Kultur mit der allfälligen Elendsberichtserstattung. Bei Edeka streikt die Kasse. Schulz wird endgültig zur tragischen Gestalt. In der SPD nennt man das menschliche Größe. Die vierte Staffel: Das Alter meldet sich nachdrücklich: Freundinnen im Seniorenheim, Begräbnisse, Enkelkinder. Er trinkt nicht alleine, und Leute, die mittrinken, kennt er keine. Dem Wirt sterben die alten Gäste weg und junge kommen nicht nach. Der Mann ist dem Augenschein nach doppelt so groß wie die Frau, und er wiegt auch mindestens das Doppelte. Scheißmusik und Scheißgequatsche. Der langhaarige Kellner, der nach Höherem strebt, berechnet uns zwei Bier zu wenig. Das lassen wir ihm ausnahmsweise durchgehen. Als Schiedsrichter würde ich Robben nie einen Elfer geben, und wenn die Gegner ihn mit Fäusten im Strafraum niederstreckten. Ein typisch altersloser Literaturwissenschaftler im lichten Blond, der auch eine Matrone sein könnte. Die Kranken entdecken im Alter Körperkultur und Sport. Die Sparkasse – vier Mitarbeiterinnen kommen mir mit erhobenen Armen entgegen, sie haben keinen Strom. No money today.

Sieht schlimm aus bei den Hausärzten. Treppenhaus und Flur voller Röchelnder, Hustender, Stöhnender. Atemmasken werden verteilt. Für den Menschen in der Großstadt bezeichnend, sagt Georg Simmel, sind Blasiertheit, Reserviertheit mit latenter Aggression auf Grund der Reizüberflutung. Der Mann von Christine heißt Olaf und malt Tierbilder. Eine ungeschickte junge Polin mit dickem Po als Kellnerin. Bin ich denn der einzige Sensible hier? Die Floristin meint, es sei jetzt nicht mehr so heftig mit dem Andrang am Frauentag. Die Tradition lässt nach. Die gefühlt hundertste Frank Schöbel-Jubiläums-Show. Das Publikum voller aufgekratzter, glücklicher, übergewichtiger Beifallsklatscher. So weit sind wir: Dass die Verrückten die Normalen Spinner nennen. Der Bratwurstverkäufer war Russe, der Kunde war auch Russe. Sie verständigten sich auf einsilbige Art, als wollte der eine nichts mit dem anderen zu tun haben und der andere nichts mit dem einen. Ich ging mit meiner (russischen) Bratwurst zur Karl-Marx-Allee. Er sagte zum Beispiel Öl-Schkizze zu Bildern seiner Frau und nannte die Preise. Er war stolz auf diese Preise, als hätte er die Bilder selbst gemalt. Eine jodelnde Ulknudel aus der DDR. War im Nachhinein natürlich auch widerständig und hatte dabei eigene TV-Shows. Warum schrieb die gläubige Katholikin und Pfauenfreundin so böse Geschichten? Nicht alle Toten sind tot. Schräg schneit’s auf uns hernieder. Es ist still im Lokal. Ein alter Herr erscheint, um zwei Bier und zwei Schnäpse zu trinken und zwei Sätze mit der Kellnerin zu wechseln. Nicht lange nach ihm erscheint ein ähnlicher alter Herr, der Mittag isst, Bier trinkt, Sätze mit der Kellnerin wechselt.

Überzahl, Fortschreibung

Schiedsrichter Siebert aus Berlin war etwas übereifrig im Umsetzen der Direktive, den Fußballern des FC Bayern eine Überzahl auf dem Platz zu verschaffen. Er stellte den Leipziger Innenverteidiger und Mannschaftskapitän Willi Orban schon in der 13. Minute vom Feld. Damit war das rasante Spiel, das wir alle erwarteten, ruiniert. Zum Nachteil der Zuschauer, zum Vorteil der Bayern, die allerdings auch nicht gerade begeistert schienen, wenn auch opportunistische Reporter der Mannschaft trotzdem hymnisches Lob widmeten. Vielleicht hätten die Bayern ja auch ohne die Direktive und den übereifrigen Schiedsrichter gesiegt, und es wäre ein tolles Spiel gewesen, kein einseitiges Herumgekicke.

Willi Orban hatte den heranstürmenden Arjen Robben gestoppt. Wir alten Straßenfußballer hätten sowas gesunde Oberkörperhärte genannt. Wir hatten unter uns allerdings auch keinen, der so apokalyptisch stürzen konnte wie der Holländer Robben. Dafür fehlte uns einfach die morbide Phantasie. Als Schiedsrichter würde ich auch grundsätzlich kein Foul pfeifen, das Robben herausgearbeitet hat. Er hat es einfach schon zu oft getrieben und zu viele Schiedsrichter gefoppt. Da würde ich mich nicht einreihen wollen. Die FAS hat nachgerechnet: In den letzten drei Spielen, insgesamt 300 Minuten mit der Verlängerung beim Pokalspiel in Leipzig, haben die Bayern 182 Minuten in Überzahl gespielt. Bei 11 gegen 11 haben sie kein Tor geschossen. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.

 

Ein freier Mann

Über den Wolken muss die Freiheit wohl schwindelfrei sein

Über den Wolken muss die Freiheit wohl schwindelfrei sein

Am Montag war Uli Hoeneß wieder ein freier Mann. Die Hälfte seiner Haftstrafe hatte er abgesessen. Zuvor hatte er sich als Freigänger um die Nachwuchsabteilung des FC Bayern gekümmert. Fußballspiele seines FC Bayern anzuschauen war ihm als Häftling verwehrt. Aber nun war er ein freier Mann ( auf Bewährung), und am Mittwoch spielte Bayern München in der Allianz Arena gegen den FSV Mainz 05. Hoeneß saß neben seiner Frau Susanne und seinem Bruder Dieter, und es war fast ein Hohn, dass die Mainzer, die gleichsam nur verteidigten, mit 1:0 in Führung gingen. Der Mainzer Torwart Loris Karius hielt einige Unhaltbare; unfassbar, wie der das machte. Arjen Robben glich für die Bayern aus, und da wusste man schon, was nun passieren würde. Aber es passierte nicht. Viel mehr geschah das Gegenteil. Mainz schoss in der 86. Minute durch den eingewechselten Kolumbianer Jhon Cordoba das 2:1, und der Vorsprung der Bayern auf ihren Verfolger Dortmund schien plötzlich nicht mehr so uneinholbar. Es war die erste Heimniederlage des FC Bayern in dieser Saison, ausgerechnet an dem Tag, als der Ex-Präsident wieder auf der Tribüne saß. Plötzlich sah man an seinem Gesicht: frei sein und verlieren – das ist ein höchst ambivalentes Gefühl. Du kommst aus dem Knast, fühlst dich als freier Mann und dann kommt die Freiheit mit all ihren Problemen. Freiheit und Ohnmacht passen nicht zusammen, treten trotzdem gemeinsam auf.

… und zogen sich selbst die Lederhosen aus

Der Weg zum Tor und zum Sieg ist mit guten Vorsätzen, Taktikanweisungen, aber auch mit Glück tapeziert. In den Gärten der Welt, Berlin-Marzahn

Der Weg zum Tor und zum Sieg ist mit guten Vorsätzen und Taktikanweisungen, aber auch mit Glück tapeziert. In den Gärten der Welt Berlin-Marzahn

Ich habe auch nicht verstanden, warum Peter Gagelmann Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale den Bayern einen klaren und zwei erwünschte Elfmeter versagte. Am Ende hab ich es dann kapiert: Der Mann ist nicht nur Schiedsrichter und Verwaltungsangestellter, sondern auch ein Seher. Offensichtlich sagte ihm sein siebter Sinn, dass die stolzen Bayern an diesem Abend keinen Elfmeter verwandeln würden. So wollte er ihnen depressive Stimmungen nach einem verschossenen Elfmeter ersparen, die vermutlich schon in der offiziellen Spielzeit zu einer Niederlage geführt hätten.

Unbestreitbar war das Spiel ein großes Spektakel, und wir können uns freuen, dabei gewesen zu sein, am TV-Gerät. Dortmund verteidigte hoch, eroberte viele Bälle, griff aber halbherzig und uninspiriert das Bayern-Tor an. Das war nicht die Borussia, die wir mit echter Liebe bedenken konnten, und es sah ganz so aus, als hätte Jürgen Klopp keine Spielidee mehr für sein Team.

Aber dann. Dann wechselte der wieder ziemlich epileptische Guardiola (auch wenn diesmal seine Hose nicht riss) falsch ein und aus. Um den BVB zu erschrecken, brachte er das Phantom Robben, der nach Verletzungspause keine Spielpraxis hatte, auf der ungewohnten Position in der Mitte nichts zustande brachte und sich abermals verletzte. Dann unterlief Marcel Schmelzer das Handspiel im Strafraum (nun gut, wir hätten früher beim Kicken Sackschutz gesagt und auch keinen Strafstoß gegeben, er hatte die Hände vor dem schützenswerten Geschlechtsteil, aber diese Regel gilt heute nicht mehr). Der Seher Gagelmann gab diesen Elfer nicht, und die Dortmunder sagten sich: Hoppla, wir werden ja heute gegen die Bayern mal nicht benachteiligt, und spielten anschließend wie befreit auf. Dann wechselte Klopp richtig ein bzw. aus. Für den etwas fahrigen Kagawa kam der in dieser Saison extrem glücklose Mkhitaryan und brachte frischen Mut und frische Ideen ein. Dann wechselte Klopp den echt wirkungslosen Stürmer Aubameyang nicht aus und hatte auch damit recht, denn der machte das 1:1, das die Bayern schockierte.

Ich glaube nicht, mich zu täuschen, wenn ich sage, dass ich in der Verlängerung auf den Gesichtern einiger Dortmunder Spieler ein Lächeln sah. So kam es schließlich zum Elfmeterschießen, das ich (als Zuschauer) unbedingt vermeiden wollte, weil ich dachte, die Dortmunder Schützen werden zu viel Respekt vor Welttorhüter Neuer (so nennt man ihn ja gern) haben. Aber es kam anders. Die Bayern waren gehemmt, weil sie Dortmunds zweiten Torwart Langerak zu wenig kennen und einschätzen können. Sie zogen sich gleichsam selbst die Lederhosen aus. Die Initialzündung gab Philipp Lahm, der beim Schuss mit dem Standbein wegrutschte und den Ball in die Wolken schoss. Gündogan verwandelte für Dortmund mit dem Strahl von einem Schuss. Alonso fühle sich von Lahm eigenartig inspiriert und imitierte das Wegrutschen des Standbeins. Der alte Kehl schickte Neuer cool in die falsche Ecke. Dann kam der Ex-Dortmunder Götze, man muss ihn nicht Verräter nennen, aber seinen Elfer hielt Langerak souverän, so, wie Neuer den gewiss nicht schlecht geschossenen Elfer von Hummels hielt. Und nun, zum möglicherweise entscheidenden Elfmeter, trat der Münchner Torwart Neuer selbst (und selbstbewusst) gegen den Dortmunder Torwart Langerak an. Er holte aus und traf die Latte. Vier Münchner Elfmeter, kein Tor. Dortmund war im Finale, das ersehnte Triple der Bayern unerreichbar.

Mir fiel noch ein ( das war aber Quatsch), dass Neuers verschossener Elfmeter die gerechte Strafe war für seine Proteste gegen das Dortmunder Gegentor. Er hielt den Schuss von Aubameyang klar einen halben Meter hinter der Linie und behauptete mit rudernden Armen, dass er ihn vorher abgewehrt habe. Das war ein dreister Betrugsversuch. Auf sowas ist schon mancher Schiedsrichter reingefallen. Gagelmann gestern nicht. Er ist nicht nur Schiedsrichter, Verwaltungsangestellter und Seher, sondern auch Romantiker. Er fände es schön, wenn der scheidende Trainer Klopp noch einmal mit dem Laster um den Dortmunder Borsigplatz führe, mit dem Titel des Pokalsiegers in der Tasche.

Und das Spiel war ruiniert

Als ich vom Training nach Hause komme, führt Bayern München bei Arsenal London 1:0. Was für ein seltsames Spiel. Die Bayern können sich unbedrängt den Ball zuspielen, die Londoner greifen nicht ein, haben vielmehr zwei Viererketten vor dem Tor postiert; sie tun nach vorne nichts, das Spiel ist eine Farce. Endlich kriege ich mit, dass sie ja mit einem Mann weniger auf dem Platz stehen. Arjen Robben, der alte Holländer, hat einen Elfmeter und einen Platzverweis für die Bayern herausgeholt. Auf Grund der ihm eigenen Konstitution gelingt es ihm, Zweikämpfe immer besonders dramatisch aussehen zu lassen; er wirkt in solchen Fällen wie ein Kriegsveteran, der auf offener Straße zusammengeschlagen wird und nicht in der Lage ist sich zu wehren, obwohl er zuvor selbst den Kampf gesucht hat und zwar auf ziemlich riskante Weise. Arsène Wenger, der Arsenal-Trainer, sagt, der Schiedsrichter habe mit dieser Entscheidung das vorher hochklassige Spiel ruiniert. (Unser Torwart wollte den Ball spielen. Er hat Arjen berührt, und der hat mehr daraus gemacht.) Danach war das Spiel für neutrale Zuschauer nur noch langweilig. Das ist wohl wahr. Das Spiel war wirklich ruiniert. So macht Fußball keinen Spaß, unabhängig davon, dass man sicher Argumente für die Entscheidung des Schiedsrichters finden kann (besonders wenn man Bayer ist), aber letztlich hat kein Mensch etwas davon, wenn ein potentiell großes Spiel derart vereinseitigt wird, dass eine Mannschaft sich nur noch in der Lage sieht zu verteidigen. Konsequenter Schiedsrichter schön und gut, aber das Regelwerk ist Papier und Krücke. Fußball ist Leben und Spiel. Keine Frage, wem man im Zweifelsfall Vorrang einräumen sollte.

Wusel- und Duseltore

Fußball an einem Sonntagvormittag in Fußball an einem Sonntagvormittag in Prag. Ja, es ist Jiri Stajner, einst bei Hannover 96

Fußball an einem Sonntagvormittag in Prag. Ja, es ist Jiri Stajner, einst bei Hannover 96

Saisonrückblick 2012/13 Teil II

Gegen Kasachstan. Welche Herausforderungen warteten da auf die deutsche Fußballnationalmannschaft (gegen den 139. der Weltrangliste)! Die Zeitverschiebung! Der späte Anstoßtermin um 0.00 Uhr Ortszeit! Der Kunstrasenplatz! Der Reichtum der Kasachen! Nun, es zeigte sich, der Gegner hatte nicht mehr als Zweitliganiveau. Die Kasachen gingen hart in die Zweikämpfe, waren gelegentlich nicht ungeschickt, aber wenn sie in die Hälfte der Unsrigen vordrangen, verließ sie der Mut, die Konzentration, vielleicht gar das Bewusstsein.  Auch ZDF-Reporter Bela Rethy erkannte rasch, dass es ein leichtes Spiel sein würde und ließ in seiner Entspanntheit ganz gegen seine Art einige drollige Sätze vom Stapel. „Müller fummelt sich da irgendwie durch.” „Kasachstan gelang schon mal ein 2:2-Sieg gegen Serbien.” „Schweinsteiger wird da niedergerungen regelrecht.” (Er rang sich, glaube ich, selbst nieder.) Der beste Satz war aber dieser: „Die deutsche Mannschaft hat sich selbst eingeschläfert.” Das stimmte zum Glück nicht, besaß aber doch einen morbiden Charme.

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Wem die Worte fehlen, der redet besonders viel, wenn der Tag lang ist. So ist es mit den Medien und ihren Sportberichterstattern im Fall der Fußball-Meisterschaft des FC Bayern München, die eine Frühgeburt ist und schon seit langem nicht bezweifelt wurde. Nun, nach dem 28. von 34 Spieltagen, ist auch rein rechnerisch alles besiegelt. Damit ist die Fußballmeisterschaft in Deutschland sechs Wochen vorfristig abgeschlossen. Wir sind begeistert. Der Rest ist Hühnerdreck. Was soll man dazu sagen! Aber man muss etwas dazu sagen, es muss gefeiert werden. Unter der Überschrift „Huldigungen an den Meister” huldigt sich zuerst der Meister selbst. Die Bayern sind Großmeister, sie brechen alle Rekorde, sie sind brillant, aber auch demütig, sie bleiben hungrig und wollen aus der Super-Saison eine Super-Super-Saison machen, sie spielen in allerhöchster Qualität. Es steht fest, dass es nie einen besseren deutschen Meister gab als den FC Bayern 2013. Wer bei solchen Lobgesängen nicht gähnen muss, hat bestimmt zu lange geschlafen.

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In Phasen nicht aufhören wollender Erfolglosigkeit fangen Fußballtrainer an, Unfug zu reden. Man muss nicht darauf warten, es geschieht unweigerlich. Und: Sie können nichts dafür, die Trainer. Es kommt wie von selbst. Das Gehirn ist vernagelt. Sie kriegen den Tunnelblick. Wer hätte das schmerzvoller erfahren als wir armen Hansa-Rostock-Schweine.

Zunächst mal gratuliert der Trainer nach dem Spiel dem Trainer des gegnerischen Teams zum Sieg. Wenn das Mal für Mal passiert, kann ich es wirklich nicht ertragen. Dann redet er von den ungünstigen Zeitpunkten, zu denen die Tore des Gegners fielen. Für ein Gegentor ist jeder Zeitpunkt ungünstig, sag ich mal. Sag ich mal so. Es folgt, dass wir einen hohen Aufwand betrieben haben, für den wir uns leider nicht belohnt haben und dass wir das hoffentlich beim nächsten Mal tun werden. Uns belohnen. Bei der Pressekonferenz vor dem nächsten Spiel beantwortet der Trainer jede Frage mit dem Satz: Wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels. Und er sagt, dass in der dritten Liga ein Rückstand sehr schwer aufzuholen sei und dass man deshalb vermeiden wolle, in Rückstand zu geraten.

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Keine Ahnung, was der Fußballgott mit dieser Saison im Sinn hat. Es kann doch nicht sein, dass er von A bis Z diese staatstragende bayrische Dramaturgie durchziehen will. Was kommt noch? Champions League-Finale Bayern München gegen Borussia Dortmund, und Mario Götze, noch vom BVB, schießt seinen künftigen Verein Bayern München ab? Oder das Triple für die Bayern und Uli Hoeneß im Knast? Oder hat der Fußball-Gott vor, seine eigene Schöpfung zu vernichten, durch Langeweile, Charakterlosigkeit oder die Allmacht des Geldes? Oder weitermachen auf kleiner Flamme? Soll die dritte Liga die letzte interessante von allen Ligen werden?

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Nicht mit dem 1:1 im Bundesligahinspiel, nicht mit dem 1:0-Sieg im Pokal hat Bayern München Borussia Dortmund gedemütigt, sondern mit dem schnöden Wegkauf von Mario Götze, der irgendwie symbolisch für diese aufstrebende, leidenschaftliche, phantasievolle Mannschaft stand. Du kannst einen noch so begeisternden Fußball spielen – du bist doch nicht davor geschützt, vom Großen Bruder der Liga auf empfindliche Art geschwächt zu werden. Was ist oder war das doch für eine geile boy group mit Götze, Reus, Gündogan, Lewandowski und und und! Wie kann man eine Mannschaft verlassen, die in kurzer Zeit so viel erreicht hat? Um statt fünf Millionen zehn Millionen im Jahr zu verdienen? Oder wegen der Trainerlegende Pep Guardiola? Dafür verlässt man doch aber auch viel, ich glaube, mehr, als man im Moment denkt. Eine – vielleicht jugendliche – Charakterschwäche entdecke ich da auf jeden Fall. Der Knick in der Karriere ist absehbar. Die Hälfte der Fußballgemeinde wird in Zukunft gegen ihn sein. Siehe Manuel Neuer, der bei allen Erfolgen der Ritter von der traurigen Gestalt ist und bleibt.

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Sportschau, die letzte. Dritte und erste Liga. Hansa vermag es auch im letzten Heimspiel nicht, ein Tor zu schießen und sich für den „betriebenen Aufwand zu belohnen”. Die ewige Wiederkehr des Gleichen auch in der ersten Liga. Gladbach geht schnell 2:0 gegen die Bayern in Führung, um dann aufzuhören zu verteidigen und schließlich 3:4 zu verlieren. Dortmund macht gegen den Fast-Absteiger schnell das 1:0, vergisst dann aber, dass sie eben nur 1:0 und nicht 3:0 führen, um dann zwei Elfmeter und einen Platzverweis zu fressen (Weidenfeller). So haben sie viele, viele Punkte liegen lassen in dieser Saison und manche Mannschaft wieder aufgebaut.

Besäße der DFB nur einen Funken Genialität, würde er Jupp Heynckes jetzt zum Bundestrainer machen. Jogi Löw könnte er seinem Freund Rainer Adrion an die Seite stellen als Co-Trainer der U 21 oder seine Länderspielreise in Amerika bis ins Unendliche verlängern. Wir müssen jetzt endlich was machen aus unserer goldenen Generation.

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Champions-League-Finale Bayern München – Borussia Dortmund. Trotz allem wurde Robben zum entscheidenden Spieler des Matches. Eines der beiden Wusel- und Duseltore der Bayern schoss er selbst, das andere bereitete er vor. Und es war symptomatisch, dass er da nicht von seiner gewohnten rechten Seite kam, sondern einmal von links und einmal aus der Mitte. Er hat eine Art, sich körperlich in den Gegenspieler hineinzuarbeiten und an ihm vorbei, die irgendwann die Lücke schafft. Und wenn er nicht seinen gewohnten Zug von rechts außen in die Mitte macht und mit links abzieht, dann ist er schwer auszurechnen (auch für sich selbst).

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Ich sage trübe Saison wegen der Vorhersehbarkeit, wegen des selektiven Zustands der Tabelle, wegen der unüberwindbaren Klassengegensätze. Bayern München, die immer Meister werden müssen, der BVB, der das eventuell auch mal verhindern kann, die drei, vier Mannschaften, die sich eventuell für die Champions League qualifizieren können, das gehobene Mittelfeld, das Chancen für die Europa League hat und mit dem Start in derselben vermutlich überfordert sein wird, und die ewigen Abstiegskandidaten. Und die Mannschaft, die für eine echte Überraschung sorgt, in dieser Saison der SC Freiburg, wird anschließend gnadenlos leergekauft. Wenn das nicht deprimierend ist.

Das Geld, sagte Nick Hornby in einem Interview für die „Zeit”, „nimmt jeglichen Wettkampf aus einem Turnier. Wer wird nächstes Jahr Meister in Frankreich, Deutschland, England, Spanien? Es ist langweilig.” Auf den Verein seines Herzens, Arsenal London, bezogen, stellt er fest, er habe „eine ganze Saison lang eine Mannschaft gesehen, die das Spiel dominierte, keine Tore schoss und am anderen Ende zwei reinließ, weil die Abwehr unfähig war”.

Die Wunden fest geschlossen

Als hätte man’s gewusst

Als hätte man’s gewusst

Das Erwartete trat nicht ein. Das Erwartete wäre gewesen, dass die Münchner Bayern den – nach dem Wegkauf von Mario Götze und den Gerüchten um Robert Lewandowski, Ilkay Gündogan und Mats Hummels – verunsicherten BVB an die Wand spielen und etwa 5:2 siegen, wie der BVB gegen den FC Bayern im letzten DFB-Pokalfinale. Stattdessen jagten die Dortmunder den Bayern gnadenlos den Ball ab, dominierten das Spiel, kamen zu Chancen – 25 Minuten lang. Grandioses Spiel – kein Tor. Da lag vielleicht schon der Grund für die knappe Niederlage. Die Bayern, eher hilflos in ihre Hälfte gedrängt, mussten sich mehr und mehr  für unverwundbar halten. Wenn die Dortmunder bei diesem Ansturm zwei Tore gemacht hätte (oder wenigstens eines) hätte ihre Rechnung aufgehen können. Nun kamen die Bayern zu Chancen, und Roman Weidenfeller, der nie ein Länderspiel gemacht hat, hielt mindestens ebenso großartig wie auf der anderen Seite Manuel Neuer. Zweimal stand Robben frei vor ihm – einmal aus unerfindlich Gründen und einmal, weil Mats Hummels wieder mal ein Klops unterlief (ein unkontrollierbarer Ball tanzte auf ihm herum, fiel von seinem Rücken Robben vor die Füße).

Die Dortmunder haben gelernt, gegen Robben und Ribery zu verteidigen, sie taten das eindeutig besser als etwa Barcelona. Ribery wurde nervös und schlug Lewandowski ins Gesicht. Die rote Karte hätte ich allerdings auch nicht gegeben, weil der Pole vorher heftig geklammert hatte, ebenso wie auch Lewandowski später zu Recht kein Rot sah – wie sollte er sich denn aus der Umklammerung des ungestümen Boateng befreien, er musste ja irgendwie seinen Fuß aufsetzen.

Trotz allem wurde Robben zum entscheidenden Spieler des Matches. Eines der beiden Wusel- und Duseltore der Bayern schoss er selbst, das andere bereitete er vor. Und es war symptomatisch, dass er da nicht von seiner gewohnten rechten Seite kam, sondern einmal von links und einmal aus der Mitte. Er hat eine Art, sich körperlich in den Gegenspieler hineinzuarbeiten und an ihm vorbei, die irgendwann die Lücke schafft. Und wenn er nicht seinen gewohnte Zug von rechts außen die Mitte macht und mit links abzieht, dann ist er schwer auszurechnen (auch für sich selbst).

Die Dortmunder waren gute Verlierer. Mats Hummels hatte gewiss Recht, wenn er sagte, dass sie schließlich etwas müde waren. Da sind die Fehler unvermeidlich. Auf jeden Fall haben sie in diesem Spiel den 25-Punkte-Vorsprung der Bayern aus der Meisterschaft auf beeindruckende Weise weggespielt. Von einer Dominanz der Bayern war nichts zu sehen. Nirgends. Und haben sie wirklich die besseren Einzelspieler? Ist Neuer besser als Weidenfeller? Dante besser als Hummels? Schweinsteiger besser als Gündogan? Mandzukic besser als Lewandowski? Mit solchen Behauptungen soll man vorsichtig sein.

Vergessen wir den aufgeregten Unsinn, den Matthias Sammer in letzter Zeit ständig von sich gibt. Gratulieren wir den Bayern dazu, dass sie endlich ihre Wunden schließen konnten. Wir haben ein hochklassiges, intensives, dramtisches Spiel gesehen. Danke dafür. Und raten wir den Bayern, dass sie sich nicht allzu sehr in den Rekorden sonnen, die sie in dieser Saison angeblich aufgestellt haben. Im Fußball geht es um Tore und um Punkte, nicht um Rekorde. Rekorde im Fußball sind nur eine von als Sportredakteuren getarnten Statistikern erfundene Masche, die zu dem Spiel an sich nicht viel zu sagen wissen.

Als das erste Tor für Deutschland fiel

Als ich nach dem Training nach Hause fuhr, fiel das erste Tor für Deutschland. Anders als die maulfaulen und bewegungsarmen Mecklenburger flippten die Biergartenberliner sofort aus. Sie johlten, fuchtelten und warfen mir einen Böller zwischen die Pedale. Die Stimme Bela Rethys knatterte über unseren Köpfen. Er hatte offenbar mit Reißzwecken gegurgelt und sich einen Stahlhelm von Hansi Flick ausgeborgt. Das zweite Tor sah ich zum Glück im Schutz meiner Privatsphäre. Zweierlei fiel mir auf. Eine derart hilflose niederländische Mannschaft hat die Sonne noch nicht gesehen. Und: Mit jedem Tor, das Mario Gomez schießt, scheint er umso melancholischer zu werden. Der Fehlschuss gegen Österreich vor vier Jahren bestimmt sein Schicksal. Hinzu kommt diese merkwürdig somnambule Körpersprache. Der Schlafwandler im Hochleistungssport. Aber was ist mit Holland los? Das rüpelhafte Mittelfeld (de Jong, van Bommel) funktioniert nicht mehr. Gegen die mittelmäßigen Abwehrspieler Mathijsen, Heitinga, van der Wiel geht immer was (Oliver Kahn), die starken Offensivkräfte finden nicht zueinander und unser alter Freund Arjen Robben erntet die Früchte seiner Egomanie. Zwischendurch neckte unser entspannter Bundestrainer einen Balljungen. Und wir wissen immer noch nicht, wie stark wir wirklich sind. Dem gerade noch gefeierten Quotendortmunder Mats Hummels kreidet man schon mal vorsorglich das Gegentor an. Die Zeit, Plätze für die jungen Zauberfußballer Marco Reus und Mario Götze zu finden, scheint für diesmal schon fast abgelaufen. Aber wir könnten sie brauchen.

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Arjen Robben ist das Schicksal von Bayern München

2009 wunderten sich die Münchner, wie leicht es war, Robben von Real Madrid loszueisen. Inzwischen wissen wir, dass mit Robben Qualität, Torgefahr, schnelle Flügelläufe auf rechtsaußen, rasante Schwenks nach innen, knallharte Schüsse mit links kommen, aber auch viele Probleme fürs Team. Arjen Robben ist der Hero und der Loser. Der Mann, der ein Spiel umbiegen kann und der Egoist.

Der Weltstar, der sich alles zutraut, von seinen Mitspielern bewundert und mit Veilchen verziert wird. Unweigerlich prägt er das Gesicht der Mannschaft. Wenn du Robben ausgerechnet hast, hast du auch Bayern München ausgerechnet. Gegen Chelsea hat er auf Bayern-Seite das Spiel bestimmt, aber auch vergeigt. Ribery holt den Elfmeter heraus, Robben schießt und kommt nicht am Torwart vorbei. Einen Spieler wie Arjen Robben in seinen Reihen zu wissen, ist Segen und Fluch zugleich. Bayern München wird erst ein anderes Gesicht bekommen, wenn Robbens Zeit vorbei ist.

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