Stolz essen sie ihre selbstgeernteten Äpfel
Brandenburg sendet den Kinder-Polizeiruf 110. Da ist die kindliche Kommissarin Olga Lenski (Maria Simon), die den Verdächtigen mit verspanntem Gesicht und einem schüchternen Olga Lenski, Kripo Potsdam, entgegentritt. Da ist die Überschaubarkeit der Handlung, der Motive, da sind die blauäugigen Helden, die in infantiler Gemeinsamkeit eine Ökokommune auf die Beine stellen, wobei einer von ihnen immer schlechte Laune hat. Wir sehen sie als fröhliche Landleute bei der Apfelernte, die natürlich auch ein Spiel ist, bis einer der Ihren tot in der Jauchegrube liegt und die Kinderkommissarin Lenski auf ihre alte Schulfreundin Ruth (Fritzi Haberlandt) trifft, die bei der Nachricht vom Tode ihres Freundes in Ohnmacht fällt. Die Äpfel, die sie im Arm hielt, rollen über die Wiese. Der Kottke kann der Täter nicht sein, weil er sich vorher mit Ruths Freund gekloppt hat, der Paul kann der Täter nicht sein, weil er als Vater von Ruths Sohn ein zu klares Motiv hat und so weiter; wir Zuschauer können es uns an fünf Fingern abzählen, wer als Mörder übrig bleibt, aber warum der Film „Käfer und Prinzessin” heißt, das haben wir übersehen oder gleich wieder vergessen, müssen wir auch nicht wissen. Wichtig zu wissen ist, dass es wieder mal ums große Geld ging. Olga Lenski hat auch private Probleme, lebt allein mit Töchterchen im viel zu großen Haus, und als der Kindesvater mit einziehen will, schon, um sich besser um das Kind kümmern zu können, sagt Olga eindringlich mahnend: Wir sind getrennt, Felix! Da geht vielleicht noch was in kommenden Folgen. Über die wiedergefundene und auch nicht ganz unverdächtige Freundin vermeldet sie: Ruth hat immer ihre Träume gelebt. So ist es irgendwie logisch, dass der Paul ihr nicht spirituell genug war. Wenn das Plenum tagt, die Vollversammlung der Biokommunarden, übt sich die Regie darin, ein Volksgemurmel herzustellen, dessen Echtheit immer bezweifelbar bleibt. Hausgemachte Naivität ist nicht das Schlechteste.